Hafen Ensted
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Im Frühjahr 2021 kaufte die Gemeinde Aabenraa das Gebiet nördlich von Kilen vom Hafen Aabenraa für die Stadtentwicklung, während der Hafen Aabenraa den ehemaligen Kraftwerksblock
3 des Hafens Ensted – EV3 – kaufte, um den Hafen der Zukunft weiterzuentwickeln.
Das Gebiet nördlich von Kilen bietet Platz für mehrere hundert Wohnungen, Cafés, Restaurants, Fachgeschäfte, Grünflächen, Flüsse und Teiche zum Auffangen von Regenwasser und nicht
zuletzt ein neues Museumsgebäude, das sich mit der Kunstund Seefahrtsgeschichte Südjütlands beschäftigt.
Bis heute ist der Hafen von Aabenraa durch den traditionellen Hafenbetrieb geprägt, bei dem das Löschen und Laden von Gütern über den Kai im Vordergrund steht. Dieser traditionelle
Hafenbetrieb ist eine Lebensader für die südjütländische Wirtschaft und Landwirtschaft, die vom Hafen aus sowohl Rohstoffe als auch Produkte erhält und verschifft. Der Hafen von
Aabenraa ist der einzige verbliebene Handelshafen in Südjütland. Der traditionelle Hafenbetrieb wird nun durch neue Formen im Hafen von Ensted ergänzt, wo die eigentliche Produktion auf dem Hafengelände stattfinden wird. So plant beispielsweise Nordeuropas führendes Industriegasunternehmen, Linde Gas, den Bau einer großen Power-to-X-Anlage im Hafen Ensted. Hier kann klimafreundlicher Wasserstoff produziert werden, den andere neue Unternehmen im Hafen nutzen werden, um biologische, auf Wasserstoff basierende Produkte herzustellen.
Ensted ist mit einer Hafentiefe von 16–18 Metern einer der beiden tiefsten Häfen in der gesamten Ostsee. Die Infrastruktur, die Lage und die große Hintergrundfläche machen das Gebiet optimal für eine nachhaltige grüne Energieproduktion und damit verbundene Aktivitäten. Die Gesamtfläche des Geländes in Ensted beträgt 350.000 m2, aufgeteilt in 65.000 m2 Kai + Kaifläche und 285.000 m2 Hinterlandfläche sowie 480 Meter Kaimauer.
Der Hafen Ensted war der Standort des ehemaligen Enstedværket, eines Kraftwerks in der Nähe von Aabenraa im Besitz von DONG Energy, das 2012/13 geschlossen wurde. Die Anlage wurde 1958 am tiefen Aabenraa-Fjord gebaut und verfügte über den größten Kohle- und Ölhafen Nordeuropas für Kraftwerke. Die Kohle wurde mit großen Schiffen in den Hafen gebracht und ein Teil davon mit Lastkähnen zu anderen Kraftwerken auf Jütland und Fünen transportiert. Die Produktionsanlage des Kraftwerks, EV3 mit einer Leistung von 600 MW, wurde 1979 in Betrieb genommen und war das erste Beispiel für eine direkte ausländische Kofinanzierung in der dänischen Stromerzeugung. Sie wurde als Joint Venture zwischen der ehemaligen An/S Sønderjyllands Højspændingsværk und der Nordwestdeutschen Kraftwerke AG (jetzt E.ON) gebaut. Neben der Stromproduktion hatte das Ensted-Kraftwerk auch eine Fernwärmeleistung von max. 85 MW. Die Rauchgasreinigungsanlage wurde um eine Entschwefelungsanlage und eine Anlage zur Entfernung von Stickoxiden erweitert. Im Jahr 1998 wurde in der Anlage ein 40-MW-Biomassekessel in Betrieb genommen.