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Folkehjem

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Das Folkehjem ist ein dänisches Rathaus in Aabenraa, das im Jahr 1900 von der Sprachvereinigung erworben wurde und bis dahin Schweizerhalle hieß. In den Jahren 1910–1911 wurde das Gebäude unter der Leitung der Architekten Johannes Magdahl Nielsen und Jep Fink um Tagungsräume, Leih- und Lesesäle und ein Restaurant erweitert. Das Folkehjem wurde 1965 zu einer eigenständigen Institution.

Im Gemäldesaal des Folkehjem finden Sie Porträts von führenden Persönlichkeiten der dänischen Seite im Nationalitätenkonflikt zwischen Dänen und Deutschen in Südjütland des 19. Jahrhunderts. Heute beherbergt das Gebäude außerdem die Bibliotheken von Aabenraa.

Im Herbst 1918 stand fest, dass das Deutsche Kaiserreich, zu dem auch Südjütland gehörte, eine Niederlage im Weltkrieg erleiden würde. Im Oktober bat die deutsche Regierung die Alliierten Mächte um einen Waffenstillstand, und der südjütländische Abgeordnete in Berlin, H. P. Hanssen, sah nun die Möglichkeit, die Nordschleswig-Frage sowohl unter Bezugnahme auf Artikel 5 des Prager Friedensabkommens als auch auf die Erklärungen von US-Präsident Wilson zum Friedensprogramm, den berühmten 14 Punkten, aufzuwerfen. Mit einer raffinierten, mehrgleisigen Strategie brachte Hanssen das Thema im Deutschen Reichstag zur Sprache, informierte die dänische Regierung über innerdeutsche Überlegungen und startete eine regionale Unterschriftensammlung, die zu einer massiven Unterstützung durch 287 dänisch gesinnte Vereine in Südjütland führte. Die politische Organisation der dänischsprachigen Schleswiger „Wählervereinigung für Nordschleswig“ verdeutlichte mit der Aabenraa-Resolution im November 1918 die Forderung nach einer En-bloc-Abstimmung im Gebiet nördlich der Linie Tønder-Kruså und einer kommunalen Abstimmung in den südlich dieser Linie liegenden Gebieten, die diese Forderung erhoben. Die Resolution wurde am 17. November 1918 im Folkehjem in Aabenraa angenommen. H. P. Hanssen verkündete dies vom Balkon des Hauses vor 3000 Zuhörern. Diese Resolution hatte einen entscheidenden Einfluss auf den weiteren Verlauf der Ereignisse. Der dänische Außenminister Scavenius leitete die Resolution an die alliierten Unterhändler weiter und bestätigte nach Druck der Alliierten wenig später die Unterstützung der dänischen Regierung für diese Resolution. Sowohl die Abstimmung als auch die tatsächliche Grenzziehung im Jahr 1920 folgten diesem Modell.

H. P. Hanssen (1862–1936) war ein dänisch gesinnter Politiker und ab 1893 Herausgeber der Zeitung Hejmdal. Im Jahr 1888 war er Mitbegründer des Nordschleswigschen Wählervereins und leitete damit sein nationalpolitisches Wirken ein. Von 1886 bis 1908 vertrat er die dänischsprachigen Schleswiger im preußischen Landtag und von 1906 bis 1919 im deutschen Reichstag. Nach der Niederlage Deutschlands im 1. Weltkrieg forderte H. P. Hanssen, dass die Grenzfrage durch eine Volksabstimmung geklärt werden sollte. Im Gegensatz zu den (dänischen) nationalistischen Forderungen nach einer Grenze südlich von Flensburg wollte H. P. Hanssen eine Grenze, die derjenigen ähnelte, über die 1920 schließlich abgestimmt wurde. Im Jahr 1919 wurde er vorübergehend als Minister für südjütländische Angelegenheiten in die dänische Regierung berufen, und in den Jahren 1924–1916 war er Mitglied des Folketing der rechtsliberalen Partei Venstre.

Im Laufe der Jahre hat Folkehjem den Rahmen für die dänischen Verbände in Südjütland und für wichtige Ereignisse in der Geschichte der Region gebildet. Hier wurden am 24. Januar 1927 die Landwehr gegründet und am 5. Mai 1945 die britischen Truppen empfangen. Im Jahr 2020, anlässlich des 100. Jahrestages der Volksabstimmung, wurde der Platz vor dem Folkehjem restauriert. Zahlreiche Fußabdrücke in den Fliesen erzählen die Geschichte von H.P. Hanssens Rede im November 1918 und auf dem Platz aufgestellte Bänke enthalten eine Reihe von Schlüsselzitaten aus der dramatischen dänisch-deutschen Grenzlandgeschichte.